Kutenhausen erreicht zweiten Platz bei „Unser Dorf hat Zukunft“

[ngg_images source=“galleries“ container_ids=“5″ display_type=“photocrati-nextgen_basic_slideshow“ gallery_width=“600″ gallery_height=“400″ cycle_effect=“fade“ cycle_interval=“10″ show_thumbnail_link=“1″ thumbnail_link_text=“[Show thumbnails]“ order_by=“sortorder“ order_direction=“ASC“ returns=“included“ maximum_entity_count=“500″]“Kutenhausen ist das Dorf des Ehrenamtes“, sagte Luise Lahrmann jetzt beim Ortstermin im Heimathaus. Sie ist die Sprecherin der Bewertungskommission „Unser Dorf hat Zukunft“, die die teilnehmenden Dörfer im Kreis Minden-Lübbecke Mitte September besucht hat. Und nun gab es in Möllbergen die Auszeichnungen. Der einzige Mindener Stadtbezirk im Wettbewerb, Kutenhausen, belegte am Ende den zweiten Platz in der Kategorie „Größere Dörfer“.

Bei dem Wettbewerb geht es darum zu zeigen, wie gut das Dorf oder die Gemeinde für die Zukunft aufgestellt ist. Wie gelingt es den Dörfern lebenswert für möglichst viele Bewohner*innen zu sein und auch weiterhin zu bleiben? Wie schaffen es die Dorfgemeinschaften, dass sich viele Generationen in die Gestaltung des Dorflebens einzubringen? Diese und einige weitere Fragen stellte die Kommission bei ihrem Besuch an die engagierten Kutenhauser. Auch Bürgermeister Michael Jäcke ließ es sich nicht nehmen, die Gruppe persönlich zu begrüßen.

Die Ortsvorsteherin von Kutenhausen Birgit Keil und Heimatvereinsvorsitzender André Gerling präsentierten der Bewertungskommission in rund zwei Stunden, was den Mindener Stadtbezirk ausmacht und was seine Besonderheiten sind. Los ging es mit einem Vortrag von Dorfchronist und Fotokünstler Uwe Schulze. Er ist seit vielen Jahren die erste Adresse, wenn es heißt die Aktionen und Projekte im Dorf mit der Kamera festzuhalten. Aus seinem Fundus zeigte er der Kommission zahlreiche Bilder aus Kutenhausen. Der Fokus dabei lag ganz klar auf dem ehrenamtlichen Engagement. Die Aktivitäten reichen vom Arbeitseinsatz, bei dem einmal im Jahr die Weiden geschneitelt werden, über die Backgruppe, die selbstgemachte (Flamm-) Kuchen backt, hin zu gemeinsamen Müll-Sammel-Aktionen. Highlight in diesem Jahr war das „Dinner in green“, das erstmals auf dem Dreiecksplatz an der Grenze zwischen Kutenhausen und Todtenhausen stattgefunden hat.

Beim anschließenden Rundgang durch das Dorf zeigte sich, dass viele unterschiedliche Generationen in Kutenhausen zusammenwirken. So ist beispielsweise auf dem Friedhof in Zusammenarbeit mit der Grundschule Kutenhausen, dem Heimatverein, den Städtischen Betrieben und der Biologischen Station ein Insektenhotel entstanden. Im kommenden Jahr soll möglicherweise eine neue Idee in die Tat umgesetzt werden: das grüne Klassenzimmer. Dadurch sollen die Kinder vorurteilsfrei an das Thema Friedhof herangeführt werden und verlieren so die Angst vor diesem Ort, unterstreicht Schulleiterin Katrin Möhring von der Grundschule Kutenhausen. Danach besichtigte die Gruppe die Friedhofskapelle. Sie wurde durch den 2014 neugegründeten Förderverein renoviert. „Die Fenster sind saniert, der Boden neu gefliest und die Außenanlage ist hergerichtet“, unterstreicht Dieter Böttger vom Förderverein.

Nach einem Blick in das Backhaus ging es auf den Sportplatz. Hier zeigte Hendrik Beste, Vorsitzender der Spielvereinigung Kutenhausen-Todtenhausen 07 e.V., zusammen mit dem ehemaligen Vorsitzenden Dieter Böttger den Kunstrasenplatz. Er wurde durch gemeinsame Anstrengungen der Vereinsmitglieder möglich gemacht und wird regelmäßig durch den Bautrupp gewartet. Ein sehr erfolgreiches Projekt war das Panini-Album. Für das Sammelheft standen alle aktiven Vereinsmitglieder vor der Kamera. „Wir haben mit der Aktion 850 Alben verkauft. Das Interesse war so groß, dass wir Tauschbörsen organisierten, damit möglichst alle Aufkleber den Weg in das Album finden“, sagt Beste. Und diese Idee hat auch kreisweit Nachahmer gefunden. Bereits vier andere Sportvereine haben die Aktion aufgegriffen und eigenen Panini-Alben aufgelegt.

In der Dorfwerkstatt zeigte Dieter Böttger dann Holzarbeiten. Diesen entstanden ebenfalls in Zusammenarbeit mit der Grundschule. In der Werkstatt lernen die Kinder den Umgang mit Hammer und Nagel. „Unsere Projekte haben immer einen pädagogischen Anspruch, denn die Kinder sollen auch etwas bei uns lernen“, so Böttger. Hier wird auf jedes Kind eingegangen, egal ob es bereits handwerkliche Erfahrungen gesammelt hat oder nicht. Am Ende steht immer ein Erfolgserlebnis.

Zum Abschluss der Bereisung waren die Jury-Mitglieder zum gemeinsamen Essen eingeladen. Es gab selbstgemachte Flammkuchen aus dem Backhaus. Während des Essens stellte sich die Plattdeutsch-Gruppe vor und Janneke Frels erläuterte den Eichenpfad. Dieser ist ein neues Projekt, das während des Zukunftsforums des Heimatvereins entstanden ist. „Das Konzept wurde generationenübergreifend erarbeitet und soll zeigen, wie schön es in Kutenhausen ist“, sagt Janneke Sedlak. Bei einer der vier jährlichen Führungen entlang der Grenzen Kutenhausens hören Interessierte Geschichten rund um die Eichen. Dabei wird auch biologisches Wissen vermittelt. „Das ist besonders für Schulklassen interessant“, ergänzt André Gerling.

Kutenhausen konnte in der Kategorie der Größeren Dörfer letztlich zusammen mit Nammen (Porta Westfalica) den 2. Platz belegen und wurde von Minden-Lübbeckes Landrat Dr. Ralf Niermann mit einer Urkunde und einem Geldpreis ausgezeichnet. Luise Lahrmann machte während der Preisverleihung in der Sparkassen-Arena Möllbergen deutlich, dass sie sich um die Zukunft des Dorfes Kutenhausen keine Sorgen mache, wenn sie sehe, was hier alles gleistet werde. „Viele Menschen engagieren sich für Kutenhausen und stellen generationenübergreifend Jahr für Jahr tolle und neue Aktionen auf die Bein“, ist der Vorsitzende des Heimatvereins André Gerling mit dem Ergebnis zufrieden.